Montag, 8. März 2010

Ohrenblicke

Menschen!
Menschen hört!

Nicht Niedergang ist's den ich fürchte,
Nicht Ekel und nicht Leid.
Nur Unverstand und schwarze Flüche,
Nur Schleifen in der Zeit.

Kein wahnhaft Streben kann mich schrecken,
Kein Irren und kein Lob.
Das gute Ziel will zuletzt brechen,
Das Leben will den Tod.

Hört Menschen!
Hört!

Sonderlich, die frühen Stunden,
Da die Erde döst.
So formlos, frei und ungebunden,
Gebundner Geist sich löst.

Träumend, Mensch, lecke am Leben!
Wachend hab dich Wohl.
Hörend will die Zunge weben,
Redend - ist sie Hohl.

3 Kommentare:

  1. Gefällt mir außerordentlich gut! :-)

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  2. den abschnitt, der mit "sonderlich" beginnt, verstehe ich nicht. der rest scheint mir gelungen. einer der packendsten texte bisher!

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  3. danke für die blumen!

    der abschnitt mit "sonderlich" ist quasi eine umschreibung des träumens am morgen.

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